Geschichte

Am 18. Jänner 1906 wurde der Verein durch den Obmann Mag. Josef Russegger und den Gründungsmitgliedern August Schuster, Karl Schweigl, Fritz und Josef Franek, Turnbruder Fichtl, Turnbruder Blaschko, sowie einigen namentlichen leider nicht bekannten Turnbrüdern, gegründet.

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Nach bescheidenen Anfängen (geturnt wurde in Gasthaussälen und während des Sommers im Freien) wurde bald ein Wehrzug für die Feuerwehr gestellt. Leider verfinsterte sich bald der politische Himmel und so kam es acht Jahre nach der Vereinsgründung zum ersten Weltkrieg. Die wehrfähigen Turnbrüder wurden eingezogen und so ruhte der Turnbetrieb zwischen 1914 und 1918.

Bereits 1919 wurde der Turnverein neu ins Leben gerufen und es wurde gleich ein sehr reger Turnbetrieb aufgenommen, der die ganzen 20er Jahre anhielt und immer stärker wurde.

Bereits im Jahr 1923 wurde in Weyer ein großes Bezirksturnfest abgehalten. Bei diesem Anlass wurde auch die Traditionsfahne enthüllt. In diese Zeit fällt auch der Bau des ehemaligen Kriegerdenkmals (wurde im Zuge der Badrenovierung im Jahr 2003 entfernt) im alten Badepark, das zugleich als Kriegerdenkmal für gefallene Turnbrüder errichtet wurde.

Mit der Eröffnung der Hauptschule im Jahr 1922 wurde im Fürstenhaus ein Turnsaal errichtet, den auch der Turnverein benutzen durfte. 1928 wurde der Platz, auf dem die heutige Turnhalle steht, käuflich erworben. Danach wurde der ganze Platz mit Schaufel und Krampen eingeebnet. Schon damals hatte man den Wunsch, eine Turnhalle zu errichten. Dies war jedoch in dieser politisch so schwierigen Zeit undenkbar, zumal noch die Schulden vom Grundkauf zu tilgen waren. 1929 wurde ein Vereinsheim im Gasthof Großdeßner (heute Atschreiter – Pizzeria Valentino) eingerichtet.  Es herrschte damals reger Turnbetrieb. Aufgrund der Gründung einer Frauenriege musste beim Ortsschulrat um die Zuteilung weiterer Turnzeiten angesucht werden. Mit Hilfe des, vom damaligen Bürgermeister Trauner organisierten, „freiwilligen Arbeitsdienstes“ konnte schließlich der Turnplatz im Jahre 1934 fertiggestellt werden.

1938 wurde der Turnverein in den Reichsbund für Leibesübungen übergeführt. Dies widerfuhr damals allen Vereinen. Ein Jahr danach brach der zweite Weltkrieg aus und so ruhte der Turnbetrieb abermals.

Nach 1945 war an eine Wiederaufnahme des Turnbetriebs aufgrund der Besetzung durch  Amerikaner und Russen nicht zu denken. Erst 10 Jahre später, am 25. November 1955, wurde der Allgemeine Turnverein Weyer wieder neu gegründet. Der Turnbetrieb wurde in den Gaststätten Leitner, Kirchbichl und Blumauer aufgenommen. Am 6. April 1957 fand in Bachbauers Saal die „50 Jahre Turnverein Weyer – Feier“ statt. Bei diesem Fest reifte aufgrund der Überfüllung des Saales die alte Idee, eine Turnhalle zu bauen.

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Doch erst nachdem durch die Anstrengungen der Mitglieder Dr. Eduard Fritsch und Dr. Frei der Platz aus der Treuhandverwaltung in das Eigentum des Turnvereins rückerstellt wurde, konnte mit dem Bau begonnen werden.

 

Es wurde eine Bausteinaktion gestartet und am 8. August 1957 wurden die Baupläne bei der Marktgemeinde eingereicht.

 

Nach der Kommissionierung wurde mit der Arbeit begonnen, die ausschließlich von freiwilligen Helfern unentgeltlich durchgeführt wurde.

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1960 wurde eine Teilkollaudierung vorgenommen und es war möglich, den Bühnentrakt provisorisch zum Turnen zu nutzen.  1961 konnte zum großen Musikfest schon der Turnsaal benutzt werden und 1962 fand zum ersten Mal der Turnerball in der Turnhalle statt.

Im Jahr 1966 starb der damalige Obmann Dr. Fritsch, der sich für den Bau der Turnhalle persönlich so stark eingesetzt hatte: „Es gehört zu Erfüllung meines Lebenswerkes und ich erachte es als meine vornehmste Aufgabe, dem Verein eine Turnhalle zu bauen.“

Im selben Jahr wurde die Turnhalle mittels Turnratsbeschlusses in „Dr. Fritsch Turnhalle“ umbenannt. Somit hatte der Verein seinem engagierten Obmann ein bleibendes Denkmal gesetzt.

1967 wurde ein neuer Obmann gewählt: Josef Ohlbert. Er führte den Verein 16 Jahre lang. In seiner Zeit wurde an der Ausgestaltung der Halle weiter gearbeitet. Es wurden Umkleidekabinen mit sanitären Einrichtungen geschaffen, eine Wohnung im Obergeschoss gebaut, die von 1980 bis 2009 der Lebenshilfe zur Verfügung stand und letztlich sei auch erwähnt, dass der Schützenverein im Obergeschoss jahrelang sein Obdach hatte.

1983 übernahm Max Hintenaus die Aufgabe des Obmannes. In seiner Zeit wurde eine Vielzahl an modernen Geräten gekauft, die Dacheindeckung der Halle wurde erneuert, die Sanitäreinrichtung (WC – Anlagen für Veranstaltungen) wurden renoviert, ein Klubraum wurde eingerichtet und der Stiegenaufgang zum heutigen Gymnastiksaal wurde geschaffen. In dieser Zeit begann auch eine Blütezeit im Verein, immer mehr Kinder und Jugendliche begannen, im Verein zu turnen. 1995 übernahm Mag. Karl Hirnschrott die Amtsgeschäfte des Obmannes (die er noch heute innehat).

Seit 1995 gab es zahlreiche (kleinere) bauliche Veränderungen: die Hallenwände wurden 1998 im Zuge der Landesausstellung saniert, der Gastrobereich wurde 2002 aufgrund veränderter EU – Vorschriften auf den neusten Stand gebracht, und im Foyer- und Umkleidenbereich, sowie bei den Eingangsportalen wurden neue Türen angeschafft.

Aufgrund des regen Zustroms an Kindern, der technischen Notwendigkeit und der Tatsache, dass immer mehr Veranstaltungen in der Turnhalle stattfanden, keimte dann in den frühen 2000er Jahren die Idee, die Halle einer Generalsanierung zuzuführen. Außerdem wurde diese Idee seitens der Gemeinde unter Bürgermeister Gerhard Klaffner massiv forciert, hatte die Gemeinde zur damaligen Zeit keine Möglichkeit, größere Veranstaltungen abzuhalten (Konzerte, Vorträge, Bälle, …).

Nach einer intensiven Planungsphase (mit mehrmaligem Neubeginn) konnte das Projekt „Generalsanierung der Turnhalle Weyer“ in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und tatkräftiger Unterstützung und Fürsprache durch Bundesrätin a. D. Germana Fösleitner über eine großzügige finanzielle Zuwendung durch Landesfördermittel in 2 Bauetappen (2012 und 2016) realisiert werden.

Seit November 2016 steht dem Turnverein Weyer und auch der Gemeinde Weyer eine Turn- und Veranstaltungshalle zur Verfügung, die den Ansprüchen der Zeit in allen Bereichen gerecht wird.

Im Zuge der Generalsanierung, die durch ein Projektteam des Vereins organisiert wurde (Projektleiter: Andreas Rittler; Mitglieder: Mag. Karl Hirnschrott, Otto Spitzer, Mag. Gerhard Furtner, Kurt Katzensteiner, Hans Dietachmayr und Franz Stangl), wurde der Name der Halle in „Turnhalle Weyer“ umbenannt.

Mit dieser neuen Halle steht der Zukunft des Vereins nichts mehr im Wege.